Der FC St. Pauli reist durchaus mit Vorfreude zum „Highlight-Auswärtsspiel beim Tabellenführer Bayern München am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de). Zwei Personen, die rund um das Spiel Entscheidungen treffen, wecken allerdings ungute Erinnerungen beim Kiezklub.
Mit Florian Badstübner an der Pfeife hatte St. Pauli bislang wenig Glück. Acht Spiele der Braun-Weißen leitete der 34-jährige Franke, ein einziges davon konnte der FC gewinnen. Es war ein 3:0 gegen Magdeburg am Millerntor im August 2023. Eine Heimniederlage gegen Erzgebirge Aue (2019) und das Pokal-Aus bei Union Berlin (2022) fanden ebenfalls unter der Leitung Badstübners statt.
Nun ist ein Referee natürlich nicht dafür verantwortlich, wenn einer Mannschaft etwas, einiges oder vieles misslingt. Monate vor dem Magdeburg-Sieg zog Badstübner allerdings den Zorn nicht nur des Publikums auf sich, als er im Zweitliga-Spitzenspiel zwischen St. Pauli und Werder Bremen (1:1) ein Handspiel von Felix Agu vor dem Bremer Ausgleich nicht ahndete – und das, obwohl er sich die strittige Szene am Spielfeldrand auf dem Monitor noch einmal angeschaut hatte. Wenn auch recht kurz, es waren nur wenige Sekunden.
Burgstaller bekam Elfmeter nicht
Für den damaligen St. Pauli-Trainer Timo Schultz war das Vorgehen „Wasser auf die Mühlen derer, die den VAR wieder abgeschafft haben wollen“ – zumal die Gastgeber zuvor gerne noch einen Elfmeter bekommen hätten, als Stürmer Guido Burgstaller im Werder-Strafraum zu Fall gekommen war. „Jede noch so gut gemeinte Unterstützung für die Referees hilft nichts, wenn der Hauptakteur schlicht von der Rolle ist“, kommentierte die MOPO die Schiedsrichter-Leistung.
Zuletzt pfiff Badstübner St. Pauli im Februar beim 0:2 in Leipzig, da waren ein ungünstiger Spielverlauf und eine schwache Abwehrleistung für die Niederlage der Gäste verantwortlich. Der Referee ist in der eigenen Szene gut gelitten, Anfang des Jahres stieg Badstübner zum FIFA-Schiedsrichter auf.
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Im Keller von Köln-Deutz wird Matthias Jöllenbeck (gemeinsam mit Thorsten Schiffner) seine Argusaugen auf die Bildschirme richten, auf denen am Samstagnachmittag das Spiel zwischen Bayern München und dem FC St. Pauli flimmert. Und nicht nur St. Pauli hofft, dass er Badstübner bessere Hinweise gibt, als er sie selbst im vergangenen Oktober bekommen hat. Da erkannte Jöllenbeck die vermeintliche St. Pauli-Führung bei Borussia Dortmund wieder ab, weil Torschütze Morgan Guilavogui nach Meinung des Video-Schiesdrichters im Abseits gestanden haben soll. Eine Millimeter-Entscheidung, die durch keine kalibrierte Linie wirklich schlüssig begründet werden konnte.
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Die MOPO schrieb vom „Treffer, der einer war, aber nicht zählte“. Wobei es sicherlich ein gutes Zeichen wäre, wenn St. Pauli bei den Bayern oft genug zu Situationen käme, in denen über Elfmeter oder Tor für die Gästemannschaft diskutiert werden würde.